Nikon F3 und FG – 36 Überraschungen pro Film

Urlaubsfotos abholen. Im Fotoladen oder einer Drogerie. Papierschnibbel rauskramen und dann in der Fülle der Papiertaschen die eigenen suchen. Zwei oder drei,  je nach Länge des Urlaubs oder Kleingeld für Filme. 24 oder 36 Bilder pro Film. Meist habe ich die Bilder noch im Laden durchgeschaut. Und meistens musste ich bei der Erinnerung an den Moment der Aufnahme ein wenig schmunzeln. Diese Zeiten sind ein bisschen her…

Die meisten Fotos habe ich zu der mit irgendeiner Kleinbildkamera geknipst. Versucht zu fotographieren habe ich erst, als ich eine Nikon FG in die Hände bekommen habe. Ich habe begonnen, mich mit Brennweiten, Blenden, Belichtungszeiten und Schärfentiefe zu beschäftigen. Und in den nächsten Urlauben habe ich mehr Filme verbraucht und definitiv länger durch den Sucher geschaut. Einige Bilder sind sogar ganz ordentlich geworden. Viele aber auch nicht. Damals hat man ISO noch nicht einfach nur eingestellt, sondern den entsprechenden Film gekauft.

Als die FG hakte und sich nicht mehr auslösen lies, habe ich sie zur Seite gelegt. Auch weil ich gesagt bekam, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohne. Für kleines Geld habe ich eine F3 erstanden. Die Objektive mit dem Nikon-F-Bajonett (Ai Bajonet) passen auch auf die große Schwester der FG.

Zu ihrer Zeit war die F3 sicherlich das Maß der Dinge in der professionellen Kleinbildfotographie und sicher auch die Wunschkamera vieler Hobbyfotographen. Sie liegt schwer in der Hand. Sie fühlt sich kompakt an aber auch ein bisschen kantiger, als z.B die aktuelle Sony Alpha. Im Laufe ihrer Bauzeit ist sie in einigen Modellvarianten erschienen, z.B. als F3/T mit Titangehäuse, wie sie Sean Pen als  Sean O’Connell  in „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ benutzt.

Das Zubehörsortiment ist groß. Es gibt zahlreiche passende Objektive und verschiedene Sucher. Auch ein Motordrive ist erhältlich. So kann man sich die nostalgische Ausrüstung nach Wunsch zusammenstellen. Einen Überblick über die klassischen Nikon Kameras gibt es hier. Auch andere ehemaligen Profikameras sind heutzutage zum Schnäppchenpreis zu haben. Ein Überblick über die analogen Topmodelle verschiedener Hersteller gibt es hier.

Analog zu fotographieren ist sicherlich etwas für Liebhaber. Es ist nötig, sich vor dem Druck auf den Auslöser Gedanken zu machen, wie das Bild aussehen soll. Man kann die Ergebnisse nicht permanent anschauen und entsprechend korrigieren. Wenn der Moment vorbei ist, ist er vorbei. Trotzdem macht es Spass. Und jede Fototasche ist doch irgendwie wieder eine kleine Überraschung…

Wer noch eine analoge Kamera besitzt sollte es mal wieder ausprobieren. Ich habe mir wieder mal zwei, drei Filme gekauft…

 

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