St. Jean-de-Maurienne – Nicht nur Welthauptstadt der Bergfahrer sondern auch Wiege des Opinel Messers

Rennradfahren in den Savoyen

In diesem Jahr haben wir eine Woche zum Rennradfahren in den französischen Savoyen verbracht. Wir haben einige der Klassiker unter den Tour-de-France Pässen erklommen. Als guter Ausgangsort bot sich St. Jean-de-Maurienne an, dass sich selbst als Welthauprstadt der Bergfahrer bezeichnet. Wahrscheinlich nicht ganz zu Unrecht.

Radfreier Nachmittag

In diesem kleinen Ort hat aber noch ein weiteres kleines Stückchen französischen Kulturgutes seine Wiege: das Opinel Messer. Die Geschichte dieser Messer lässt sich im Opinel  Museum anschaulich erleben. Eine gute Unternehmung für einen radfreien Nachmittag also.

 

Joseph und seine Opinel Messer

Joseph Opinel stammte aus einer Familie von Messer- und Werkzeugschmieden. Er beschäftigte sich um 1890 herum mit der Konstruktion eines Taschenmessers. Er wollte ein klassisches Klingenprofil mit einem komfortabel geformten Holzgriff kombinieren. Das Messer sollte stabil und robust sein. Opinel schlitzte einen Holzgriff, ergänzte ihn um einen Metallring und vernietete ihn mit der Klinge. Das erste Opinel war geboren.

Und seither hat sich das Opinel Messer äusserlich kaum verändert. Die Arbeitsschritte und Maschinen wurden jedoch permanent weiterentwickelt und verbessert.  Die Fabrik zog mehrmals um und vergrösserte sich um der steigenden Nachfrage zu entsprechen.

Stetig verbessert und doch gleichgeblieben

Nach wie vor stammen die Hölzer (Buche, Esche, Birne..) für den Griff überwiegend aus französischen Wäldern. Seit 1955 lässt sich die ausgeklappte Klinge der Opinel Messer mit dem Viroblocksystem fixieren (seit 1990 auch in eingeklapptem Zustand).  Die Messer wurden mit einem konischen drehbaren Ring ausgestattet, der den Schlitz verschliesst. Einfach in der Idee, komplex in der Produktion aber wartungsarm und langlebig.

Lange wurde für die Klinge Karbonstahl verwendet. Dieser Stahl ist sehr hart, verschleissbeständig und er lässt sich gut nachschleifen. Karbonstahl ist aber nicht korrosionsbeständig, daher sollte die Klinge jeweils leicht geölt werden um das Rosten zu vermeiden. Erst um 1990 fand sich ein rostfreier Stahl, der den hohen  Anforderungen für das Opinel Messer entsprach.

Alle Opinel Messer sind mit der Prägung der gekrönten Hand versehen – angelehnt an das Wappen des Ortes St.Jean-de-Maurienne.

Das Angebot an Messer wurde breiter und so gibt er heute Messer mit Korkenziehern, verschiedenen Holzgriffen in Sonderserien, Pilzmesser, Steakmesser und und und…
Viele davon sind im Museumsshop erhältlich und ein brauchbares und langlebiges Souvenir.

Schöne Runden mit Höhenmetern

Einige der gefahrenen Rennrad Runden gibt es übrigens zum anschauen auf bikesophy.com

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